Durch Werbung lassen wir uns immer wieder zum Kauf inspirieren und motivieren. Das zeigt unter anderem auch die Werbung smarter Steckdosen. Eine smarte Steckdose, die am Morgen automatisch die Kaffeemaschine, den Wasserkocher, als auch andere Küchengeräte einschaltet. Doch was kann eine smarte Steckdose tatsächlich leisten und wo sind ihre Grenzen. Das möchte ich in diesem Artikel transparent machen.
Kaffeemaschine mit smarter Steckdose steuern
Ob nun beim Produktmarketing oder bei Bloggern, oft wird in der Verwendung smarter Steckdosen die Kaffeemaschine aufgeführt. Experten begegnen diesem Beispiel oftmals mit Kopfschütteln, während der Laie sowohl auf das Produktmarketing, als auch intransparente Blog-Artikel hereinfällt.
Um die Möglichkeiten smarter Steckdosen in Verbindung mit elektronischen Geräten zu verstehen möchte ich dies mit Beispielen veranschaulichen.
Eine smarte Steckdose, auch smart Plug genannt, kann in einem vernetzten Zuhause schon einige Aufgaben bewerkstelligen. So können beispielsweise Tischlampen automatisch, oder über Sprachbefehl ein- und ausgeschaltet werden. Eine smarte Steckdose kennt jedoch nur 2 Zustände:
- An – Strom fliesst.
- Aus – Strom fliesst nicht.
Darüber hinaus macht eine smarte Steckdose die daran angeschlossenen Geräte noch lange nicht smart. Habe ich an die smarte Steckdose einen Ventilator angeschlossen, kann ich diesen zwar ein- und ausschalten. Nicht jedoch die Stufen regeln, um für eine höhere, bzw. geringere Luftzirkulation zu sorgen. Das wäre nur mit einem smarten Ventilator möglich.
Eine Bedingung, die erfüllt sein muss, um ein elektronisches Geräte mit einer smarten Steckdose steuern zu können ist ein Ein- & Ausschalter des Gerätes in Form eines Kippschalters. Warum? Bei eingeschaltetem Kippschalter fliesst der Strom, wenn ich der smarten Steckdose den Befehl dazu erteile, bei anderen Schaltern nicht. Und da macht die Kaffeemaschine keine Ausnahme.
Auch zeigt sich immer wieder, dass hier ein falsches Verständnis geschaffen wird. Denn selbst wenn sich die Kaffeemaschine über eine smart Plug einschalten lässt, kommt der Kaffee nicht immer automatisch in die Tasse. Bei klassischen Filterkaffeemaschinen mag das noch funktionieren, sofern man im Vorfeld für Kaffeefilter, Filterkaffee und die richtige Wassermenge gesorgt hat. Und muss man zudem dann noch über einen Taster darüber eine Auswahl treffen, verpufft das Ziel einer smarten Steuerung der Kaffeemaschine.
Und möchte man tatsächlich den klassischen Filterautomaten smart steuern, so dass am Morgen mit dem Wecker zeitgleich der Kaffee gebrüht wird, darf man folgendes nicht außer acht lassen. Kaffeefilter, Filterkaffee und Wasser müssen am Vortag bereits bestückt werden, ansonsten startet die Maschine zwar, aber ohne Wasser. Und das kann durchaus auch böse ausgehen.
Empfehlung
Smarte Steckdosen sind nicht das Allheilmittel, zumindest nicht wenn es darum geht alle Geräte im Haushalt intelligent zu vernetzen. Das zeigt sich bei den Kaffeemaschinen. Steht allerdings der Kauf einer neuen Kaffeemaschine bevor, kann man hier bewusst sich für einen smarten Kaffeevollautomaten entscheiden, der über einen Sprachassistenten verfügt, wie beispielsweise der EQ9 Connect von Siemens. Dieser kann über den Sprachassistenten nicht nur ein- und ausgeschaltet werden. Auch Getränkewahl und die Zubereitung lassen sich vollständig steuern. Und damit kein Ungeschick passiert, muss vor der Zubereitung über die Sprachsteuerung bestätigt werden, dass auch eine Tasse bereitsteht. Allerdings hat dieses Gerät auch seinen Preis.
Siemens EQ.9 plus connect s700 Kaffeevollautomat
Mit dem Siemens EQ.9 plus connect s700 Kaffeevollautomat kann man aus 12 Kaffeevariationen entweder über das Display mit interaktiver Menüführung, oder mittels Alexa Sprachsteuerung auswählen. Im EQ.9 verbaut sind 2 Keramik-Mahlwerke, die vergleichsweise leise arbeiten. Mehr Informationen zum smarten Kaffeevollautomaten hier.
Fazit
Ich finde es schon schlimm, dass Unternehmen zu solchen Marketing-Aussagen greifen. Auf den ersten Blick nimmt der Verbraucher eine Kaffeemaschine wahr, so dass dieser den Use-Case auf jede andere Kaffeemaschine überträgt. Am Ende bleibt nur die Enttäuschung und Erkenntnis, dass man vor 30 Jahren bereits Filterkaffee automatisiert zubereiten konnte. Früher nannte man dies Zeitschaltuhr.
Noch schlimmer finde ich jedoch, dass viele Blogger auf diese Schiene aufspringen und ebenfalls ihren Lesern suggerieren, man könne mit der smarten Steckdose mühelos seine zu Hause stehende Kaffeemaschine steuern. Und von dieser Sorte gibt es ausgesprochen viele. Es macht dann eben wohl doch den Unterschied, ob man Smart-Home-Gadgets nutzt, oder lediglich darüber schreibt.