Home Connect Plus ist eine komplett kostenlose App für Android und iOS und ein Gangebot der Residential IoT Services GmbH, welche wiederum eine 100%ige Tochter der Robert Bosch GmbH ist. Mit der App möchte man den App-Dschungel verschiedenster Smart-Home Lösungen lichten und mit der App eine optimale Smart-Home Lösung bieten. So lassen sich verschiedenste Smart-Home-Geräte unterschiedlichster Hersteller miteinander verbinden, diese automatisieren und zentral steuern. So zumindest lauten die Angaben des Herstellers.
Ich habe mir die App einmal genauer angeschaut und werde in diesem Artikel meine ersten Eindrücke schildern.
Home Connect Plus – Check
Apps im Smart-Home Umfeld sind mir immer willkommen. Insbesondere dann, wenn diese das Vernetzen und Automatisieren vereinfachen. Das verspricht auch die Home Connect Plus App. Und so habe ich mir die App direkt über den Google PlayStore auf meinem Smartphone installiert.
Zunächst einmal wird man durch einen Assistenten geführt, welcher einem nochmals in Kürze einen Überblick darüber gibt, was die App zu leisten vermag.
Das klingt im ersten Moment sehr vielversprechend. Zumal man vielleicht hier auch die Hoffnung hat, nun nicht mehr diverse Hersteller-Apps noch mitführen zu müssen, um die Geräte zu koppeln. So zumindest hatte ich die Hoffnung.
Hat man sich durch den Wizard geklickt, folgt eine Maske zur Registrierung/ Anmeldung über SingleKey-ID. Dieser Service gehört ebenfalls zu Bosch. Für die Registrierung reicht die E-Mail-Adresse, als auch ein Passwort, welches mindestens 8 Zeichen, bestehend aus Groß- und Kleinbuchstaben und Zahlen bestehen muss. Hat man die Nutzungsbedingungen und Datenschutzbestimmungen zu Kenntnis genommen und mit dem Button „Nächster Schritt“ bestätigt, wird eine E-Mail mit Aktivierungslink an die angegebene E-Mail-Adresse geschickt.
Diesen geklickt, kann man sich nun über die App mit seiner E-Mail-Adresse und dem hinterlegten Passwort anmelden. Die Registrierung selbst erfolgt jedoch nicht über die App. Stattdessen öffnet sich für die Registrierung ein Browser. Hätte man schon besser lösen können.
Da ich selbst natürlich auch immer wissen möchte, was bzw. wer sich hinter einem Service verbirgt, hatte ich zeitgleich versucht die Website von SingleKey-ID aufzurufen.
Doch beim Versuch die Domain SingleKey-ID.com aufzurufen, wurde mir folgendes gezeigt. Erst nachdem ich die unten stehende URL bei href in die Adressleiste meines Browsers einfügte, wurde auch die Website angezeigt.
Doch nun zurück zur App selbst. Nachdem ich meine Zugangsdaten eingegeben hatte, war ich sehr gespannt was mich erwarten würde.
Home Connect Plus – Unterstützte Geräte
Natürlich wollte ich gleich loslegen, meine Geräte mit der Home Connect Plus App verbinden und steuerte unten den Reiter „Geräte“ an. Optisch wirklich sehr schön gestaltet fand ich die Darstellung der einzelnen Marken. Weniger schön dagegen die Auswahl unterstützter Marken.
Folgende Marken werden derzeit von Der Home Connect Plus App unterstützt:
- Bosch
- Bose
- Busch-Jäger
- DoorBird
- Fibaro
- Flic
- FRITZ! (AVM)
- Gaggenau
- Gardena
- Hansgrohe
- Homematic
- Philips Hue
- tp-Link
- Liebherr
- LIFX
- myStrom
- Nanoleaf
- Neff
- Nice
- Nuki
- powerfox
- Siemens
- Somfy
- Sonos
- tado
- Velux
- Yeelight
Home Connect Plus – Mein Eindruck
Das sorgt für Ernüchterung. Zumindest bei Nutzern, die an dieser Stelle tatsächlich auf weitaus günstigere Lösungen setzen. Auch an eine Entschlackung installierter Apps ist in diesem Fall nicht zu denken. Denn um die jeweilige Marke einrichten zu können, muss deren App installiert werden. Hier hätte ich mir tatsächlich von einem Traditionsunternehmen wie Bosch weitaus mehr erwartet. Bis auf Philips Hue, TP-Link, Fritz! (AVM), Nanoleaf, Sonos und Bose habe ich jedoch nichts anzubieten und verspüre aktuell auch nicht das Verlangen die App dafür einzusetzen, weil ich eben smarte Lichtschalter und Steckdosen (sowohl Aufputz, als auch Unterputz) anderer Hersteller verwende, sowie weitere smarte Produkte anderer Marken einsetze, die hier nicht geführt werden.
Die Intension, nämlich den App-Dschungel zu entschlacken, ist meiner Ansicht nach nicht geglückt. Tatsächlich würde ich mir als Anwender wünschen, dass ich mit einer App alles machen kann und dabei egal ist, welche App ich nutze. Doch stattdessen muss jedes Gerät über eine spezifische App einbinden. Das zeigt doch wieder einmal nur, dass wir hier weit von einem definierten Standard entfernt sind. Sonst könnte ja jeder eine App entwickeln, die auf Standards basiert alle smarten Geräte automatisch einbindet.
Auch bei der Geräteauswahl ist man auf Premium-Hersteller eingeschränkt. Ob damit die Residential IoT Services GmbH tatsächlich das gewünschte Resultat erfährt, wage ich persönlich zu bezweifeln. Denn auch wenn hier nur spezifische Informationen zu verwendeten Geräten analysiert werden, so lässt sich damit nur das Premium-Segment abbilden. Der weitaus größere Markt bewegt sich jedoch außerhalb dessen und wird hier gar nicht berücksichtigt.
Vielleicht habe ich aber einfach nur das Konzept dahinter nicht verstanden, bzw. falsch interpretiert.